Nachname:

Veltin

Vorname:

Alexander

Epoche:

20. Jahrhundert
21. Jahrhundert

Arbeitsgebiet:

Psychiatrie
Sozialpsychiatrie

* 21.12.1921

† 26.02.2013

Deutscher Reform-Psychiater.

Alexander Veltins (1921-2013) beruflicher Weg führte ihn von 1952 bis 1961 an die Universitätsnervenklinik Tübingen und von 1961 bis 1972 an das Westfälische Landeskrankenhaus Gütersloh. In Gütersloh setzte er sich besonders für das aus dem angloamerikanischen Raum kommende Konzept der „therapeutischen Gemeinschaft“ (M. Jones) ein. Von 1972 bis 1983 leitete er die Rheinische Landesklinik in Mönchengladbach-Rheydt. Dort baute er ein psychiatrisches Krankenhaus auf, das sich als Modellklinik der gemeindenahen Versorgung etablierte. Zugleich entstand ein für Nordrhein-Westfalen beispielhaftes Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ).

Veltin arbeitete für die 1971 einberufene Sachverständigenkommission des Deutschen Bundestages, die 1975 die Psychiatrie-Enquête vorlegte und damit die Psychiatrie-Reform der siebziger und achtziger Jahre einleitete. Darüber hinaus gründete er u.a. den Verein für die Rehabilitation psychisch Kranker e.V. in Mönchengladbach. Veltins letztes Buch war Die Anstaltsfamilie (2013) und enthält Essays zum Prinzip der therapeutischen Gemeinschaft.

Literatur

Krüger, H., V. Zumpe, V. (2013): Nachruf Dr. Alexander Veltin. In: Psychiatrische Praxis 40, (7), S. 368.

Veltin, A. (1969): Die therapeutische Gruppe im Spannungsfeld der klinischen Institution. In: Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 3, (1), S. 121-128.

Veltin, A. (1960): Zum Problem der extrapyramidalen Bewegungsstörungen bei Medikation psychotroper Drogen. In: Pharmacology2 (2/4), S. 141-147.

Veltin, A., B. Dimmek (1983): Aufbau und Inanspruchnahme psychiatrischer Dienste in einem großstädtischen Gemeinwesen. Stuttgart: Kohlhammer.

Veltin, A. (1986). Leitfaden zur tagesklinischen Behandlung. Stuttgart: Kohlhammer.

Veltin, A. (2013): Die Anstaltsfamilie. Köln: Psychiatrie-Verlag.

Ansgar Fabri